Die Theresienwiese bebte am Sonntag unter dem Getöse der «Krachparade». Mehr als 2500 Münchner versammelten sich beim fünften «Tag des Lärms», um lautstark für mehr kulturellen Freiraum zu demonstrieren. Mit Trillerpfeifen, Trommeln und selbstgebauten Lärmmaschinen zogen die Teilnehmer über das Gelände, wo sonst das Oktoberfest stattfindet.
«München braucht mehr Raum für Subkultur statt nur Luxusbauten», erklärte Veranstalter Tom Heß vom Kulturverein «Wannda«. Die Parade hat sich zum festen Bestandteil der Münchner Kulturszene entwickelt. Familien mit Kindern, Rentner und junge Kreative bildeten eine bunte Gemeinschaft beim friedlichen Protest. Besonders beliebt waren die rollenden Sound-Stationen, die mit wummernden Bässen die Menge begeisterten. Als Anwohnerin der nahegelegenen Schwanthalerhöhe erlebe ich jedes Jahr, wie die Parade mehr Zulauf gewinnt.
Stadtrat Dominik Krause unterstützte die Veranstaltung: «In einer Stadt, die immer teurer wird, müssen wir kulturelle Freiräume schützen.» Die Demonstration endete mit einem gemeinsamen «Lärmmoment» um 16 Uhr. Die Veranstalter planen bereits die nächste Ausgabe und hoffen auf mehr Unterstützung der Stadt. In Zeiten der Gentrifizierung zeigt die Krachparade, dass München seinen rebellischen Geist noch nicht verloren hat.