Die Notaufnahme des Krankenhauses Weyertal in Köln-Sülz schließt Ende Juli endgültig ihre Türen. Nach über 50 Jahren ändert die Klinik ihre Ausrichtung und konzentriert sich künftig ausschließlich auf die Altersmedizin. Laut Gesundheitsamt wurden dort zuletzt nur noch etwa 15 Notfallpatienten pro Tag versorgt – deutlich weniger als in größeren Kölner Kliniken.
«Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen», erklärt Dr. Maria Schmidt, ärztliche Direktorin des Hauses. Die Umstrukturierung sei jedoch notwendig, um den wachsenden Bedürfnissen der alternden Bevölkerung gerecht zu werden. Das Krankenhaus baut seine geriatrische Abteilung aus und schafft mehr Betten für ältere Patienten. Für die Versorgung akuter Notfälle stehen weiterhin umliegende Krankenhäuser zur Verfügung, darunter das Universitätsklinikum und das St. Elisabeth-Krankenhaus.
Anwohner reagieren gemischt auf die Veränderung. «Ich bin hier aufgewachsen und habe mich immer sicher gefühlt mit der Notaufnahme um die Ecke», sagt Anwohnerin Gisela Müller (68). Wer sich in Sülz beim Radfahren das Knie aufschürft, muss künftig woanders hin. Als ich gestern durch das Viertel spazierte, diskutierten viele Nachbarn über die längeren Wege im Notfall.
Die Umwandlung zur spezialisierten Altersfachklinik soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Experten sehen darin eine sinnvolle Anpassung an den demografischen Wandel. Die Kölner müssen sich umgewöhnen – doch mit einer besseren Versorgung für Senioren könnte das Krankenhaus Weyertal auch in Zukunft eine wichtige Rolle für die Gesundheitsversorgung im Veedel spielen.