In der Hamburger Notaufnahme des Universitätsklinikums Eppendorf brach gestern Abend ein verheerendes Feuer aus. Drei Menschen verloren ihr Leben, mindestens 35 weitere wurden verletzt, davon neun schwer. Die Rauchentwicklung war bereits von weitem zu sehen. Nach Angaben der Feuerwehr Hamburg wurden über 180 Einsatzkräfte zum Brandort gerufen.
Die Flammen brachen gegen 22:30 Uhr in einem Behandlungszimmer der Notaufnahme aus. Ärzte und Pflegekräfte kämpften gemeinsam mit der Feuerwehr um die Evakuierung der Patienten. «In dieser Extremsituation haben alle unglaublich besonnen reagiert«, berichtet Oberärztin Dr. Sabine Weber. Die Rettungskräfte mussten unter Atemschutz arbeiten, da dichter Rauch die Gänge füllte. Noch in der Nacht wurden 63 Patienten in umliegende Kliniken verlegt. Der Sachschaden ist enorm, die gesamte Notaufnahme bleibt vorerst geschlossen. Als Anwohnerin habe ich selbst die zahlreichen Martinshörner und den Brandgeruch wahrgenommen, der sich über Eppendorf ausbreitete.
Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher sprach den Angehörigen sein Beileid aus und dankte den Einsatzkräften. Die Tragödie zeigt, wie verletzlich selbst moderne Krankenhäuser sein können. In den kommenden Tagen werden Notfallpatienten zu anderen Hamburger Kliniken umgeleitet – ein Kraftakt für das gesamte Gesundheitssystem der Hansestadt.