In der Stadelheimer Straße in München-Stadelheim ist am Donnerstagnachmittag ein Feuer in einer Wohnung ausgebrochen. Was als Küchenbrand begann, entwickelte sich schnell zu einem bedrohlichen Szenario für alle Bewohner des Mehrfamilienhauses.
Die Feuerwehr München wurde gegen 14:30 Uhr alarmiert, nachdem Nachbarn Rauch aus einer Wohnung im zweiten Obergeschoss bemerkt hatten. Als die Einsatzkräfte eintrafen, hatte sich das Feuer bereits von der Küche auf angrenzende Räume ausgebreitet. Dichter, schwarzer Rauch drang aus den Fenstern und erfüllte das Treppenhaus.
«Wir mussten mit Atemschutz vorgehen, da die Brandintensität und die Rauchentwicklung erheblich waren», erklärt Einsatzleiter Michael Weber. «Unser erstes Ziel war es, sicherzustellen, dass sich keine Personen mehr in der Wohnung befanden.»
Zum Zeitpunkt des Brandausbruchs war glücklicherweise niemand zu Hause. Die vierköpfige Familie, die in der Wohnung lebt, war außer Haus. Andere Hausbewohner konnten das Gebäude rechtzeitig und unverletzt verlassen.
Die Löscharbeiten dauerten etwa eine Stunde. Durch den koordinierten Einsatz mehrerer Löschgruppen konnte verhindert werden, dass die Flammen auf weitere Wohnungen übergriffen. Dennoch ist der Sachschaden beträchtlich.
«Die betroffene Wohnung ist vorerst nicht mehr bewohnbar«, berichtet Stadtrat Thomas Müller, der sich vor Ort ein Bild der Lage machte. «Neben den direkten Brandschäden haben Rauch und Löschwasser die gesamte Wohnung in Mitleidenschaft gezogen.»
Die Schadenshöhe wird nach ersten Schätzungen auf etwa 80.000 Euro beziffert. Für die betroffene Familie bedeutet dies einen schweren Schlag. Das Sozialreferat der Stadt München hat umgehend Unterstützung angeboten und eine Notunterkunft bereitgestellt.
«Wir haben der Familie bereits einen vorübergehenden Wohnplatz vermittelt», bestätigt Sozialpädagogin Claudia Behrens vom städtischen Kriseninterventionsteam. «Zudem helfen wir bei den ersten bürokratischen Schritten mit der Versicherung und stellen Kontakt zu Hilfsorganisationen her.»
Die Brandursache ist noch nicht abschließend geklärt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei könnte ein technischer Defekt am Kühlschrank das Feuer ausgelöst haben. Die Ermittlungen dauern an.
Nachbarn haben bereits eine Solidaritätsaktion gestartet. Im nahegelegenen Stadtteilzentrum werden Kleiderspenden und Haushaltsgegenstände für die Familie gesammelt.
«Es ist beeindruckend, wie schnell die Nachbarschaftshilfe angelaufen ist», sagt Christine Weiß, Leiterin des Stadtteilzentrums Stadelheim. «Innerhalb weniger Stunden haben wir zahlreiche Angebote zur Unterstützung erhalten.»
Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie wichtig funktionierende Rauchmelder sind. Diese waren in der Wohnung vorhanden und haben die Nachbarn alarmiert, obwohl niemand zu Hause war.
Die Feuerwehr München nutzt den Vorfall, um auf präventive Maßnahmen hinzuweisen: «Regelmäßige Kontrollen elektrischer Geräte, das Abschalten nicht genutzter Elektrogeräte und installierte Rauchmelder können Leben retten», betont Branddirektor Franz Huber.
Für die Bewohner der angrenzenden Wohnungen bestand keine unmittelbare Gefahr. Nach gründlicher Belüftung des Treppenhauses konnten sie noch am selben Tag in ihre Wohnungen zurückkehren.