Blutiger Fund in Kreuzberger Altbau: Hausmeister entdeckte gestern Abend eine männliche Leiche im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Oranienstraße. Laut Polizei Berlin weist der Tote, ein etwa 40-jähriger Mann, mehrere Stichwunden auf. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. In Kreuzberg wurden seit Jahresbeginn bereits drei Gewaltverbrechen registriert.
Der Verstorbene konnte bisher nicht identifiziert werden. «Wir gehen von einem Tötungsdelikt aus und bitten die Bevölkerung um Mithilfe», erklärt Kriminalhauptkommissar Bernd Müller. Die Tatwaffe, vermutlich ein Messer, wurde trotz intensiver Suche nicht gefunden. Anwohner berichten von verdächtigen Geräuschen am Vorabend. Eine Nachbarin erzählt: «Gegen 23 Uhr hörte ich lautes Streiten im Treppenhaus, aber das ist hier leider nichts Ungewöhnliches.»
Die Spurensicherung arbeitete bis in die frühen Morgenstunden. Besonders auffällig: Der Keller war verschlossen, Einbruchsspuren fehlen. Als langjährige Berichterstatterin im Kiez beobachte ich eine wachsende Verunsicherung unter den Anwohnern. Viele kennen sich hier seit Jahrzehnten, doch die Gemeinschaft verändert sich.
Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden. Eine Sonderkommission wurde eingerichtet. Obduktionsergebnisse werden in den nächsten Tagen erwartet. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Schattenseiten des sonst so lebendigen Kreuzberger Kiezes – wo sich hinter mancher Kellertür offenbar mehr verbirgt als alte Fahrräder und verstaubte Erinnerungen.