Der Wind pfeift durch die Münchner Arena, während ein junger Mann auf dem Rasen Eindruck hinterlässt. Lennart Karl, gerade erst 20 Jahre alt, hat beim FC Bayern München für Aufsehen gesorgt. In seinen ersten drei Bundesligaeinsätzen zeigte das Talent bereits eine beeindruckende Passgenauigkeit von 92 Prozent – ein Wert, der selbst etablierte Profis neidisch machen dürfte.
Die Entwicklung des Mittelfeldspielers verläuft steil aufwärts. Sportvorstand Max Eberl konnte seine Begeisterung kaum verbergen: «Der Junge macht einfach Spaß. Er spielt mit einer Reife, die man in seinem Alter selten sieht.» Besonders seine Übersicht und Ruhe am Ball fallen auf. Bei seinem Startelf-Debüt gegen Hoffenheim leitete Karl zwei Tore ein. Seine Fähigkeit, unter Druck präzise Pässe zu spielen, ist bemerkenswert.
Was Karl von anderen Talenten unterscheidet, ist seine taktische Flexibilität. Trainer Vincent Kompany setzt ihn sowohl als Sechser als auch offensiver ein. «Lennart versteht das Spiel», erklärt Kompany nach dem Training. «Er liest Situationen schneller als viele andere.» Die Fans honorieren seine Leistungen mit Sprechchören. Beim letzten Heimspiel erhielt er Standing Ovations.
Aus der Jugendakademie kommend verkörpert Karl den neuen Fokus des Vereins auf eigene Talente. Der Campus trägt Früchte. Für den FC Bayern könnte dies der Beginn einer neuen Ära sein. Die Mischung aus teuren Transfers und eigenen Talenten scheint aufzugehen. Karl jedenfalls hat sich bereits in die Herzen der Fans gespielt – mit jedem präzisen Pass und jeder klugen Entscheidung.