Im Münchner Spätsommerhimmel ziehen sich Wolken über Leroy Sanés Zukunft zusammen. Der Flügelflitzer, dessen Vertrag 2025 ausläuft, sorgt mit einem überraschenden Beraterwechsel für Spekulationen. Die Verhandlungen mit dem FC Bayern stocken seit Monaten, während seine Formkurve auf dem Rasen weiter nach oben zeigt – allein vier Torbeteiligungen in den ersten drei Bundesligaspielen unterstreichen seinen sportlichen Wert.
Die Bayern-Bosse reagieren mit gemischten Gefühlen auf den neuen Berater Christian Nerlinger, selbst Ex-Bayern-Sportdirektor. «Wir wissen nicht, ob das so schlau war», ließ Karl-Heinz Rummenigge durchblicken. Der Zeitpunkt des Wechsels wirkt brisant. Sanés bisheriger Berater Fali Ramadani galt als schwieriger Verhandlungspartner, der hochdotierte Verträge für seine Klienten fordert. Mit Nerlinger könnte nun frischer Wind in die Gespräche kommen.
Trainer Vincent Kompany setzt sportlich voll auf den 28-Jährigen: «Leroy ist für uns unverzichtbar, wenn er sein Potenzial abruft.» Insbesondere Sanés Tempodribblings und seine verbesserte Defensivarbeit beeindrucken. Als Fan beobachte ich jedoch seine Körpersprache, die weiterhin zwischen Weltklasse und Teilnahmslosigkeit schwankt. Gegen Stuttgart verzauberte er die Allianz Arena mit seiner Technik, nur um Minuten später abzutauchen.
Die kommenden Wochen werden richtungsweisend. Mit Manchester City und Real Madrid stehen potente Interessenten bereit. Bayern möchte eine Wiederholung des Alaba-Szenarios unbedingt vermeiden. Für die Münchner Fans bleibt die bange Frage: Verlieren sie nach Jahren des Werbens um den Ausnahmekönner Sané nun ausgerechnet den gereiften Spieler an die Konkurrenz?