Im Nachttraining unter Flutlicht glänzt Leroy Sané wieder mit brillanten Momenten. Doch abseits des Rasens brodelt es zwischen dem Flügelflitzer und dem FC Bayern. Der überraschende Beraterwechsel des 29-Jährigen sorgt für Verstimmung an der Säbener Straße. Seit Januar 2021 zaubert Sané im Bayern-Trikot, erzielte bisher 48 Tore in 164 Pflichtspielen. Seine sportliche Bilanz ist beeindruckend – die Kommunikation mit dem Verein offenbar weniger.
«Wir wurden von Leroys Entscheidung überrascht», gesteht Sportvorstand Max Eberl beim Gespräch am Spielfeldrand. «In sensiblen Vertragsverhandlungen erwarten wir offene Kommunikation.» Besonders pikant: Sanés neuer Berater vertritt bereits mehrere Premier-League-Stars. Ein deutliches Signal in Richtung England? Die Vertragsgespräche liegen jedenfalls auf Eis. Der Nationalspieler selbst bleibt diplomatisch: «Bayern ist mein Zuhause, aber im Fußball muss man alle Optionen prüfen.»
Die Fans sind gespalten. Beim Abschlusstraining erntete Sané sowohl Zuspruch als auch kritische Rufe. Seine Körpersprache wirkt angespannt. Die technischen Kabinettstückchen blitzen nur noch sporadisch auf. Trainer Vincent Kompany setzt dennoch auf ihn: «Leroy ist Profi genug, um Vertragliches vom Sportlichen zu trennen.»
Mit seinem Vertrag bis 2025 tickt die Uhr. Entweder Verlängerung oder Verkauf im Sommer – einen ablösefreien Abgang will Bayern vermeiden. Das Tischtuch scheint durch den Beraterwechsel zerschnitten. Während Sanés Dribblings auf dem Platz begeistern, spielt er abseits davon ein riskantes Spiel. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Brücken noch reparabel sind.