Die Hamburger Biker-Szene steht vor einem emotionalen Wochenende. Der 41. Motorradgottesdienst (MOGO) am Michel wird gleichzeitig der letzte seiner Art sein. Bis zu 10.000 Motorradfahrer werden am Sonntag erwartet, deutlich mehr als in den vergangenen Jahren, wo durchschnittlich 5.000 Biker teilnahmen.
«Nach über vier Jahrzehnten ist es Zeit für einen Abschied», erklärt Pastor Lars Lemke, der den MOGO seit 2002 leitet. Die steigenden Kosten und der organisatorische Aufwand haben letztlich zur Entscheidung geführt. Besonders die Sicherheitsanforderungen sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Der offene Gottesdienst beginnt um 12 Uhr auf dem Platz vor dem Michel, anschließend folgt die traditionelle Korsofahrt durch Hamburg.
Der Andrang bei den Bikern ist spürbar größer als sonst. In den Hamburger Motorradtreffs wird viel über das Ende dieser Tradition gesprochen. Die Veranstaltung hat über die Jahre nicht nur Motorradfans zusammengebracht, sondern auch wichtige soziale Projekte unterstützt.
Für die Zukunft deutet Lemke an, dass kleinere, dezentrale Veranstaltungen folgen könnten. «Das Ende des MOGO bedeutet nicht das Ende der Motorradseelsorge in Hamburg«, versichert er. Der letzte große MOGO wird für viele Biker ein Abschied mit Wehmut, aber auch mit dankbaren Erinnerungen.