Als der Regen im Vorfeld des letzten Heimspiels über die Red Bull Arena prasselte, spiegelte er perfekt die gedämpfte Stimmung wider. Für RB Leipzig geht es gegen den VfB Stuttgart im Saisonfinale nur noch um die goldene Ananas. Der Champions-League-Platz ist gesichert, mehr aber auch nicht. Mit 63 Punkten und Platz vier hat Leipzig die Erwartungen nur teilweise erfüllt. Bei den Schwaben sieht die Welt deutlich rosiger aus.
Die Stuttgarter haben sich unter Sebastian Hoeneß sensationell zur drittbesten Mannschaft der Liga entwickelt. Was für ein Unterschied zum Vorjahr, als sie noch in der Relegation zittern mussten. Nun reisen sie als gefeierter Vizemeister nach Leipzig. «Was die Mannschaft diese Saison geleistet hat, ist außergewöhnlich», schwärmt VfB-Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. «Niemand hätte uns das vor der Saison zugetraut.»
Für die Leipziger wird das Spiel emotional aufgeladen sein. Emil Forsberg bestreitet nach neun Jahren sein letztes Heimspiel im RB-Trikot, bevor er zu den New York Red Bulls wechselt. Der Schwede prägte wie kaum ein anderer die RB-Ära. «Es wird tränenreich», gestand der 32-Jährige in einem Vereinsinterview. Seine 325 Pflichtspiele für Leipzig werden unvergessen bleiben.
Auch Peter Gulacsi kehrt nach seiner Kreuzband-Verletzung endlich ins Tor zurück. Der ungarische Kapitän musste fast acht Monate pausieren. Diese Rückkehr ist ein Lichtblick in einer durchwachsenen Saison, die trotz Champions-League-Qualifikation hinter den Erwartungen zurückblieb.
Am Ende steht für Leipzig ein versöhnlicher Saisonabschluss im Fokus. Rose und seine Mannschaft wollen den Fans zum Abschied noch einmal Freude schenken. Doch das Spiel gegen Stuttgart wird nicht nur ein sportlicher Wettkampf – es markiert das Ende einer Ära und vielleicht den Beginn einer neuen.