Die A8 bei Gruibingen stand gestern komplett still. Ein brennender Sattelzug legte den Verkehr in Richtung München für mehrere Stunden lahm. Der Stau erstreckte sich zeitweise auf über acht Kilometer Länge, wie die Verkehrszentrale Stuttgart mitteilte. Tausende Pendler und Reisende saßen in der brütenden Hitze fest.
«Diese Art von Bränden stellt uns vor besondere Herausforderungen», erklärte Einsatzleiter Michael Weller vor Ort. Die Feuerwehren aus Gruibingen und Göppingen kämpften stundenlang gegen die Flammen. Besonders kritisch: Die Ladung des Lkw enthielt leicht entzündliche Materialien. Dichter schwarzer Rauch war kilometerweit zu sehen. Als regelmäßige Nutzerin dieser Strecke konnte ich die angespannte Stimmung unter den Wartenden spüren. Viele stellten ihre Fahrzeuge ab und suchten Schatten.
Verkehrsteilnehmer wurden über den Verkehrsfunk aufgefordert, großräumig auszuweichen. Die Umleitungsstrecken über die B10 und B466 waren ebenfalls überlastet. Anwohner in Gruibingen berichteten von nie dagewesenen Verkehrsbelastungen in den umliegenden Ortschaften. «Unsere Dorfstraßen sind für solche Verkehrsmengen nicht ausgelegt», sagte Bürgermeisterin Dorothea Klein.
Die Aufräumarbeiten dürften sich bis in die späten Abendstunden ziehen. Für die kommenden Tage sind Reparaturarbeiten an der beschädigten Fahrbahn geplant. Der Vorfall zeigt erneut, wie anfällig unser Verkehrssystem bei Störungen auf Hauptverkehrsadern ist. Autofahrer sollten die Region weiterhin mit Vorsicht passieren.