Die A1 bei Stuhr gleicht heute einem Parkplatz. Seit den frühen Morgenstunden steht der Verkehr Richtung Hamburg nahezu still. Ein Sattelschlepper kam von der Fahrbahn ab und kippte in den Graben. Der Fahrer wurde leicht verletzt, doch die Auswirkungen für tausende Pendler sind massiv.
Als ich um kurz nach acht die Nachrichten hörte, war bereits von zehn Kilometern Stau die Rede. Mittlerweile hat sich die Blechlawine auf über 15 Kilometer ausgedehnt. Die Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig. Der Lkw hatte Bauteile geladen, die nun teilweise einzeln geborgen werden müssen. Polizeisprecher Martin Kühne erklärt: «Die komplexe Ladung und die Position des Fahrzeugs machen die Bergung besonders zeitaufwendig. Wir rechnen mit einer Vollsperrung bis in die Nachmittagsstunden.»
Autofahrer werden über die A28 und B6 umgeleitet. Doch auch diese Strecken sind inzwischen überlastet. In Bremen-Nord und im Bremer Süden staut es sich ebenfalls. Eine Kollegin berichtete mir gerade, dass sie für eine normalerweise 30-minütige Strecke heute über zwei Stunden benötigte.
Der Unfall erinnert mich an die Situation im letzten Winter, als die A1 nach Schneefällen zum Stillstand kam. Damals wie heute zeigt sich: Unsere Verkehrsinfrastruktur ist anfällig. Ein einziger Vorfall genügt, und tausende Menschen stecken fest. Pendler sollten heute wenn möglich auf Homeoffice umsteigen oder alternative Verbindungen wählen.