Die Kölner Gastronomieszene in Sülz erfährt einen schmerzlichen Verlust. Gleich zwei beliebte Lokale an der Berrenrather Straße schließen ihre Türen für immer: Das Café-Restaurant «Fläätsch» und das Bistro «Balkan Grill». Der wirtschaftliche Druck auf Gastronomiebetriebe hat sich nach Corona dramatisch verschärft – jedes zehnte Lokal in Köln kämpft derzeit ums Überleben.
«Es lohnt sich einfach nicht mehr», erklärt Luca Cimino, Betreiber des «Fläätsch», mit hörbarer Resignation. Steigende Energiekosten und ausbleibende Gäste haben dem Traditionslokal zugesetzt. Die Preise anzuheben sei keine Option gewesen. «Unsere Stammkunden können und wollen nicht mehr zahlen», so Cimino. Auch Mehmet Demirel vom «Balkan Grill» bestätigt: «Nach 17 Jahren müssen wir aufgeben.» Besonders bitter: Beide Lokale waren jahrelang Treffpunkte für Jung und Alt im Veedel. An Sommertagen sah man hier oft Schlangen vor den Türen. Als langjährige Bewohnerin von Sülz habe ich selbst viele Abende in diesen gemütlichen Lokalen verbracht.
Die Nachbarschaft reagiert betroffen. Der Bürgerverein Sülz plant nun ein Gastro-Forum, um weitere Schließungen zu verhindern. «Was wir jetzt verlieren, kommt so schnell nicht wieder», warnt Bezirksbürgermeister Andreas Hupke. Die leeren Schaufenster werden das Straßenbild vorerst prägen – ein stiller Zeuge der Herausforderungen, mit denen unsere lokale Gastronomie kämpft.