Als die Sonne über dem Münchner Trainingsgelände an der Säbener Straße strahlte, zog ein Mann alle Blicke auf sich: Luis Diaz. Der Neuzugang vom FC Liverpool wirbelte beim öffentlichen Training mit einer Leichtigkeit über den Platz, die selbst hartgesottene Bayern-Anhänger staunen ließ. Rund 500 Fans verfolgten begeistert jede Bewegung des Kolumbianers, der seine Klasse mit spektakulären Dribblings und präzisen Abschlüssen unter Beweis stellte. Die Statistik spricht für sich: In seinen ersten Trainingseinheiten erzielte er bereits neun Tore.
Der 27-jährige Flügelstürmer scheint keine Eingewöhnungszeit zu benötigen. Seine explosiven Antritte und die technische Finesse beeindruckten nicht nur die Zuschauer. «Luis hat richtig Bock auf Fußball, das spürt man in jeder Sekunde«, schwärmte Trainer Vincent Kompany nach der Einheit. «Er bringt genau die Energie mit, die wir brauchen.» Besonders auffällig war Diaz› Zusammenspiel mit Harry Kane – beide fanden sich mehrfach blind auf dem Platz. Die Chemie stimmt offenbar sofort.
Im taktischen Teil zeigte sich zudem, wie vielseitig der Kolumbianer einsetzbar ist. Mal tauchte er auf dem linken Flügel auf, dann wieder im Zentrum. «Er ist ein Vollblutfußballer, der sich nicht auf eine Position beschränken lässt«, erklärte Sportvorstand Max Eberl am Spielfeldrand. Als Diaz nach dem Training noch lange Autogramme schrieb und Selfies machte, spürte ich die besondere Verbindung, die er bereits zu den Fans aufgebaut hat.
Die ersten Eindrücke lassen Bayern-Anhänger von großen Taten träumen. Mit seiner Spielfreude könnte Diaz genau das fehlende Puzzlestück im Offensivspiel des Rekordmeisters sein. Die Bundesliga darf sich auf einen Künstler freuen, der mit südamerikanischer Leidenschaft und technischer Brillanz die Stadien verzaubern wird. Die Vorfreude auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz ist förmlich greifbar – und das nicht nur an der Säbener Straße.