Die Hamburger Polizei hat gestern ein mutmaßliches Mafia-Netzwerk im Hafengebiet ausgehoben. Fünf Verdächtige wurden in einer koordinierten Aktion festgenommen, wie Polizeisprecherin Andrea Weber mitteilte. Die Ermittlungen laufen seit über sechs Monaten. Nach Angaben der Kriminalstatistik haben organisierte Kriminalitätsdelikte im Hamburger Hafen um 23 Prozent zugenommen.
Die Verdächtigen sollen in Schmuggelaktivitäten verwickelt sein, die besonders zum Ferienstart hochgefahren wurden. «Wir beobachten verstärkte illegale Aktivitäten immer dann, wenn der Hafenbetrieb auf Hochtouren läuft», erläutert Oberkommissar Thomas Müller. Zwei Lagerhallen in Wilhelmsburg wurden durchsucht und belastendes Material sichergestellt. Ein bekannter Gastronom aus St. Pauli steht ebenfalls unter Verdacht. Wer regelmäßig am Hafen unterwegs ist, konnte die verstärkte Polizeipräsenz in den letzten Wochen kaum übersehen. Die Sperrung mehrerer Kais sorgte bei Anwohnern für Gesprächsstoff.
Die Ermittlungen könnten weitere Kreise ziehen. Das Landeskriminalamt plant, die Kontrollen im Hafengebiet vorerst beizubehalten. «Hamburg wird kein Umschlagplatz für organisierte Kriminalität», versichert Innensenator Karsten Fischer. Der Fall zeigt wieder einmal, wie der pulsierende Hafen nicht nur das wirtschaftliche Herz unserer Stadt ist, sondern auch seine Schattenseiten hat.