Im Flutlicht des Rudolf-Harbig-Stadions gelang dem 1. FC Magdeburg Historisches. Nach 25 Jahren Wartezeit besiegte der FCM endlich wieder Dynamo Dresden auf deren heimischem Rasen. Die 2:1-Führung verteidigten die Elbestädter mit einer beeindruckenden Mischung aus Kampfgeist und taktischer Disziplin bis zum Schlusspfiff.
Das Ostduell elektrisierte von Beginn an. Beide Fanlager sorgten für eine Atmosphäre, die diesem traditionsreichen Derby würdig war. Die Magdeburger überraschten mit einem mutigen Spielansatz, während Dresden zunächst verunsichert wirkte. In der 37. Minute nutzte Martijn Kaars eine Unachtsamkeit in der Dynamo-Abwehr eiskalt aus. «Wir wussten, dass wir hier nur bestehen können, wenn jeder über seine Grenzen geht», erklärte Kaars später.
Nach der Pause kam Dresden stärker zurück. Der Ausgleich in der 58. Minute durch Christoph Daferner schien die Wende einzuleiten. Doch die Magdeburger zeigten mentale Stärke. Trainer Christian Titz hatte sein Team perfekt eingestellt. «Wir haben nicht nur fußballerisch überzeugt, sondern auch charakterlich», lobte er nach dem Spiel. Der entscheidende Treffer durch Xavier Amaechi in der 73. Minute fiel nach einem mustergültig vorgetragenen Konter.
Die letzten Minuten wurden zur Zitterpartie. Mit jedem Dresdner Angriff hielt es die mitgereisten FCM-Fans kaum noch auf den Sitzen. Als der Schlusspfiff ertönte, brachen alle Dämme. Dieser historische Sieg könnte für Magdeburg zum Wendepunkt der Saison werden. In der Tabelle setzt sich der FCM nun deutlich von den Abstiegsrängen ab, während Dresden weiter um den Anschluss an die Spitzengruppe kämpft. Fußball im Osten bleibt eben unberechenbar – und genau das macht seinen besonderen Reiz aus.
