Die Bundespolizei im Essener Hauptbahnhof erlebte am Montagabend einen ungewöhnlichen Vorfall. Ein 24-jähriger Mann blendete gezielt Beamte mit einer Taschenlampe und sorgte damit für Aufregung im Bahnhofsbereich. Laut Polizeistatistik nehmen Übergriffe auf Einsatzkräfte in Bahnhöfen nordrhein-westfälischer Großstädte seit 2021 um fast 15 Prozent zu.
Der Tatverdächtige leuchtete gegen 22:30 Uhr mehrfach direkt in die Augen der patrouillierenden Beamten. Bei der anschließenden Kontrolle zeigte er sich uneinsichtig. «Ich wollte das jetzt auch einmal machen und sehen, wie ihr reagiert», erklärte der Mann den verdutzten Polizisten. Die eingesetzte Taschenlampe war Teil seines Smartphones und besaß eine ungewöhnlich hohe Leuchtkraft, die kurzzeitige Sehstörungen verursachen kann.
Bundespolizei-Sprecher Hendrik Meyer betont: «Solche scheinbar harmlosen Aktionen können gefährliche Folgen haben. Sehbeeinträchtigungen gefährden nicht nur unsere Einsatzkräfte, sondern auch die Sicherheit aller Reisenden.» Wer einmal am späten Abend den Essener Hauptbahnhof durchquert hat, weiß um die angespannte Atmosphäre, die dort manchmal herrscht.
Gegen den Mann wurde ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Der Vorfall reiht sich ein in die wachsende Zahl respektloser Begegnungen mit Einsatzkräften im Bahnhofsumfeld. Die Bundespolizei plant verstärkte Präventionsmaßnahmen und Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit. Am Ende bleibt die Frage, was Menschen zu solch gedankenlosen Aktionen treibt.