Im Hamburger Hauptbahnhof ereignete sich gestern Abend ein dramatischer Vorfall, der die Rettungskräfte in Atem hielt. Ein 27-jähriger Mann wurde gegen 21:30 Uhr von einer einfahrenden S-Bahn überrollt, überlebte aber wie durch ein Wunder. Die Bundespolizei berichtet von einem 40-prozentigen Anstieg gefährlicher Situationen auf Bahnsteigen im vergangenen Jahr.
Der Mann stürzte aus bislang ungeklärten Gründen ins Gleisbett der Linie S1, als diese gerade einfuhr. «Der Triebfahrzeugführer leitete sofort eine Notbremsung ein, konnte den Unfall aber nicht mehr verhindern», erklärte Polizeisprecher Thomas Müller. Der Verunglückte hatte unglaubliches Glück und konnte sich in die Sicherheitszone unter dem Bahnsteig retten, wodurch er nur leichte Verletzungen erlitt. Augenzeugen berichten von Schockzuständen unter den wartenden Fahrgästen. Als langjährige Berichterstatterin im Hamburger Verkehrsbereich kann ich bestätigen: Die Rettungskette funktionierte vorbildlich. Die Einsatzkräfte waren innerhalb von sieben Minuten vor Ort und sperrten mehrere Gleise.
Der Vorfall führte zu erheblichen Verspätungen im Feierabendverkehr. Die Deutsche Bahn hat angekündigt, ihre Präventionsmaßnahmen zu verstärken. Dieser Fall erinnert eindringlich daran, wie wichtig die Einhaltung der Sicherheitsabstände auf Bahnsteigen ist – und zeigt gleichzeitig, dass manchmal zwischen Tragödie und Glück nur wenige Zentimeter liegen.