Im Schatten der Europameisterschaft-Euphorie bahnt sich in Dortmund ein überraschender Transferpoker an. BVB-Torwart Marcel Lotka wird intensiv mit einem Wechsel zum TSV 1860 München in Verbindung gebracht. Der 23-jährige Keeper, der bei Schwarzgelb hinter Stammkraft Gregor Kobel und Ersatzmann Alexander Meyer die Nummer drei bildet, könnte den nächsten Karriereschritt wagen. Die Münchner Löwen suchen nach einem starken Rückhalt für ihre Aufstiegsambitionen.
Am Trainingsgelände in Brackel war Lotka stets für seinen unbändigen Ehrgeiz bekannt. «Marcel bringt eine außergewöhnliche Einstellung mit. Er will sich jeden Tag verbessern», lobte Torwarttrainer Matthias Kleinsteiber erst kürzlich. In der abgelaufenen Saison sammelte Lotka wertvolle Spielpraxis in der U23, wo er in 25 Regionalliga-Partien sein Können unter Beweis stellte. Bei den Profis kam der Schlussmann jedoch nicht zum Einsatz.
Die Münchner Löwen suchen nach dem Abgang von Marco Hiller einen neuen Stammkeeper. Sportchef Christian Werner soll bereits Kontakt zum BVB aufgenommen haben. «Wir brauchen einen Torwart, der uns sofort weiterhilft und Führungsqualitäten mitbringt», erklärte 1860-Coach Argirios Giannikis beim Trainingsauftakt. Beim Blick auf Lotkas Paraden im Dortmunder Nachwuchs konnte man förmlich spüren, dass hier ein Torwart mit enormem Potenzial zwischen den Pfosten steht.
Für den BVB würde ein Abgang Lotkas eine Lücke im Torwartteam bedeuten. Seine Reflexe und das starke Spiel mit dem Fuß beeindruckten selbst die Profis im Training. Doch Lotkas Karriereplanung dürfte Spielpraxis priorisieren. Die Frage bleibt: Geht der BVB das Risiko ein, ein vielversprechendes Talent an einen ambitionierten Drittligisten zu verlieren? Die nächsten Tage könnten entscheidend werden im Poker um den talentierten Keeper.