Bewegende Gedenkfeier für Margot Friedländer in Berlin
In der Hauptstadt versammelten sich gestern hochrangige Politiker und Bürger, um der verstorbenen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer zu gedenken. Die im Alter von 102 Jahren verstorbene Zeitzeugin hatte nach ihrer Rückkehr aus dem US-Exil über 20.000 junge Menschen mit ihrer Geschichte erreicht.
«Es ist an uns, in ihrem Sinne weiterzuarbeiten», mahnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während der bewegenden Zeremonie im Berliner Ensemble. Ihre Botschaft Seid Menschen bleibt als Vermächtnis. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner würdigte Friedländers unermüdlichen Einsatz gegen das Vergessen.
Als langjährige Beobachterin der Berliner Erinnerungskultur fällt mir auf, wie tief Friedländers Worte bei den Anwesenden nachhallen. Die Veranstaltung spiegelte die besondere Beziehung wider, die Berlin zu seiner jüdischen Geschichte pflegt.
Die Gedenkstiftung plant, Friedländers Arbeit durch Bildungsprogramme fortzuführen. Ihr Leben zeigt eindrücklich, dass persönliche Geschichten mehr bewirken können als abstrakte Zahlen. In Zeiten zunehmenden Antisemitismus wird ihre Stimme schmerzlich vermisst, aber ihr Vermächtnis lebt in jeder Person weiter, die ihre Geschichte gehört hat.