In Dresden sorgt die Verkehrssituation an der Marienbrücke für wachsenden Unmut. Täglich stehen Tausende Pendler im Stau, besonders zu Stoßzeiten. Die durchschnittliche Wartezeit hat sich laut Verkehrsamt auf 23 Minuten verlängert – ein Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat das Problem nun zur Chefsache erklärt. «Die aktuelle Situation ist für alle Verkehrsteilnehmer unzumutbar», erklärte er bei einem Vor-Ort-Termin am Mittwoch. Der Stadtrat prüft mehrere Lösungsansätze, darunter eine Verbreiterung der Fahrbahnen und intelligente Ampelschaltungen. Verkehrsexperte Prof. Lehmann von der TU Dresden schlägt vor: «Ein dynamisches Verkehrsleitsystem könnte die Verkehrsströme besser verteilen.»
Als Anwohnerin des Neustädter Ufers erlebe ich täglich, wie Autofahrer verzweifelt Schleichwege durch Wohngebiete suchen. Die Belastung für die Nachbarschaft ist spürbar. Viele Geschäftsleute in der Neustadt beklagen zudem Umsatzeinbußen, weil Kunden die Gegend meiden.
Die Stadt will bis Ende des Jahres einen konkreten Umbauplan vorstellen. Bis dahin werden zusätzliche Busse eingesetzt. Die Marienbrücke, einst als Entlastung gedacht, ist zum Symbol für Dresdens Verkehrsprobleme geworden – und zeigt, wie schwierig der Spagat zwischen wachsender Mobilität und lebenswerter Stadt ist.