Hunderte Menschen haben am Samstag am dritten Marzahn Pride teilgenommen. Die bunte Demonstration zog durch den Berliner Nordosten, um ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen. Etwa 700 Teilnehmer feierten friedlich unter dem Motto «Queer im Kiez – Liebe kennt keine Grenzen». Die Veranstaltung hat seit ihrer Premiere 2022 stetig an Zulauf gewonnen.
«Der Marzahn Pride zeigt, dass queeres Leben nicht nur in Kreuzberg oder Schöneberg stattfindet», erklärte Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic. Besonders in den östlichen Stadtteilen sei Sichtbarkeit wichtig. Die Demonstranten zogen vom S-Bahnhof Marzahn zum Eastgate-Einkaufszentrum, begleitet von Musik und Regenbogenfahnen. Als langjährige Beobachterin der Bezirksentwicklung fällt mir auf, wie sehr sich die Atmosphäre in Marzahn-Hellersdorf gewandelt hat.
Eine kleine Gegendemonstration mit etwa 20 Teilnehmern verlief laut Polizei störungsfrei. Der Veranstalter Quarteera e.V., der sich für russischsprachige LGBTQ+ Menschen einsetzt, betonte die Bedeutung des Events: «Hier geht es um Grundrechte und Akzeptanz im Alltag.» Besonders für queere Jugendliche im Bezirk schaffe der Pride wichtige Identifikationsmöglichkeiten.
Die wachsende Teilnehmerzahl verdeutlicht: Vielfalt gehört längst zu Marzahn. Für 2025 plant das Organisationsteam bereits die vierte Auflage. Der Pride entwickelt sich zunehmend zu einem festen Bestandteil der Bezirkskultur und zeigt, dass gesellschaftlicher Wandel auch abseits der Szenekieze stattfindet.