Die Berliner Filmszene feiert einen überragenden Erfolg: Regisseurin Mascha Schilinski wurde gestern bei den 77. Filmfestspielen in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet. Ihr Debütfilm «Die Saat des heiligen Feigenbaums» setzte sich gegen 14 internationale Konkurrenten durch. Nach Angaben der Festivaljury ist es der erste deutsche Beitrag seit acht Jahren, der in Cannes prämiert wurde.
«Dieser Preis gehört nicht nur mir, sondern allen mutigen Kreativen in Berlin, die täglich gegen Widerstände ankämpfen», sagte Schilinski sichtlich gerührt bei der Preisverleihung. Die 36-jährige Wahlberlinerin hatte zuvor an der Deutschen Film- und Fernsehakademie studiert. Ihr Film, eine deutsch-französische Koproduktion, erzählt von einer jungen Frau zwischen familiären Traditionen und persönlicher Freiheit. Die Dreharbeiten fanden teilweise in Kreuzberg statt, wo Schilinski seit Jahren lebt.
Kultursenator Joe Chialo gratulierte per Pressemitteilung: «Berlin bleibt ein Kraftzentrum des internationalen Films.» Wer den prämierten Film sehen möchte, muss sich noch gedulden. Der Kinostart in Deutschland ist für Oktober geplant. Bis dahin werden die Bilder aus Cannes – Schilinski im roten Kleid auf dem Roten Teppich – in unserer Erinnerung bleiben. Die Berlinale bekommt wohl ernsthafte Konkurrenz.