Als ich heute Morgen das Nachrichtenportal durchstöberte, fiel mir auf, wie heftig der Rentenstreit zwischen Union und SPD erneut aufgeflammt ist. Friedrich Merz hat offenbar eine überraschende Kehrtwende vollzogen, die in CDU-Kreisen für erheblichen Wirbel sorgt.
Die Diskussion dreht sich um die sogenannte doppelte Haltelinie bei der Rente. Nach bisherigem CDU-Kurs sollten Rentenbeiträge nicht über 20 Prozent steigen und das Rentenniveau nicht unter 48 Prozent fallen. Merz scheint nun eingelenkt zu haben – ein Zugeständnis an die SPD und Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. «Wir müssen einen nachhaltigen Kompromiss finden, der generationengerecht ist», erklärte Merz bei einem Pressetermin in Berlin.
Besonders brisant: Innerhalb der CDU formiert sich bereits Widerstand. Die selbsternannten «Renten-Rebellen» um den Finanzexperten Carsten Linnemann sehen die finanzielle Zukunft des Rentensystems gefährdet. Ein ehemaliger Unionspolitiker, der anonym bleiben möchte, vertraute mir an: «Das ist keine Rentenpolitik mehr, sondern Wahlkampftaktik.»
Letzte Woche erlebte ich selbst bei einer Veranstaltung zur Altersvorsorge, wie emotional dieses Thema diskutiert wird. Eine ältere Dame fragte mich: «Frau Schmidt, glauben Sie, dass unsere Enkel überhaupt noch eine Rente bekommen werden?» Diese Sorge teilen viele.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie die Rentenpolitik zum Spielball im aufziehenden Bundestagswahlkampf wird. Während die Parteien um Positionen ringen, wächst bei vielen Menschen die Verunsicherung über ihre finanzielle Absicherung im Alter. Die entscheidende Frage bleibt: Wer bezahlt am Ende die Rechnung?