In Berlin-Neukölln wurde gestern Abend ein Polizeibeamter bei einem Routineeinsatz mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Der Vorfall ereignete sich gegen 21:30 Uhr an der Ecke Sonnenallee/Pannierstraße, wo die Beamten wegen einer Ruhestörung im Einsatz waren. Die Zahl der Angriffe auf Einsatzkräfte in Neukölln ist im letzten Jahr um fast 20 Prozent gestiegen.
Der 32-jährige Polizist erlitt Stichverletzungen am Oberkörper und wurde umgehend ins Urban-Krankenhaus gebracht. Sein Zustand ist mittlerweile stabil. Der Täter, ein 27-jähriger Mann, konnte noch am Tatort festgenommen werden. «Dieser feige Angriff zeigt, mit welcher Brutalität unsere Einsatzkräfte konfrontiert werden», erklärte Berlins Innensenatorin Iris Spranger bei einem Pressestatement. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren. Wie mir ein Anwohner berichtete, sei die Ecke seit Monaten ein Brennpunkt für nächtliche Auseinandersetzungen.
Die Polizeigewerkschaft fordert nun verstärkte Schutzmaßnahmen für Beamte im Streifendienst. In den kommenden Tagen wird die Polizeipräsenz in Neukölln erhöht. Der Vorfall reiht sich in eine besorgniserregende Entwicklung ein: Respektlosigkeit gegenüber Einsatzkräften nimmt zu – nicht nur in den sogenannten Problembezirken, sondern berlinweit.