Die Sonnenallee in Berlin-Neukölln wurde gestern Abend Schauplatz einer blutigen Auseinandersetzung. Drei Männer erlitten dabei Verletzungen durch Messerstiche. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der vierte schwere Vorfall mit Stichwaffen in diesem Kiez seit Jahresbeginn.
Die Polizei rückte gegen 21:30 Uhr mit einem Großaufgebot an. Zeugen berichteten von einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen vor einem Spätkauf. «Wir haben sofort reagiert und konnten die Situation schnell unter Kontrolle bringen«, erklärte Polizeisprecher Martin Weber. Die Verletzten, Männer im Alter von 23 bis 38 Jahren, wurden umgehend in umliegende Krankenhäuser gebracht. Einer von ihnen schwebt noch in Lebensgefahr.
Ein 27-jähriger Tatverdächtiger wurde festgenommen. Die Hintergründe bleiben unklar. Als ich heute Morgen am Tatort war, zeigten sich Anwohner betroffen, aber nicht überrascht. Die Stimmung im Kiez ist angespannt. Ermittler der Kriminalpolizei sicherten bis in die frühen Morgenstunden Spuren und befragten Zeugen.
Die Auseinandersetzung wirft erneut Fragen zur Sicherheit in Neukölln auf. Bezirksbürgermeister Martin Hikel kündigte verstärkte Präsenz des Ordnungsamtes an. Ob dies ausreicht, bleibt fraglich. Der Vorfall zeigt einmal mehr: In manchen Neuköllner Kiezen gehören Konflikte leider zum Alltag.