Der Vorfall in Bielefeld zeigt unsere verletzbare Alltagsrealität. Vor einer Bar wurden mindestens fünf Menschen durch Messerstiche verletzt, ein Schock für die lokale Gemeinschaft. Die Nacht zum Sonntag verwandelte einen normalen Ausgehabend in einen Albtraum, als ein 21-jähriger Mann wahllos auf Passanten einstach.
«Solche Gewaltausbrüche erschüttern unser Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum nachhaltig», erklärt Kriminalpsychologe Dr. Bernd Maier. Die Polizei reagierte schnell und konnte den Tatverdächtigen festnehmen. Zum Glück schwebt keines der Opfer in Lebensgefahr, wie die Ermittler mitteilten. Ich erinnere mich an meine letzte Reportage über nächtliche Sicherheit in Innenstädten. Damals sprach ich mit Barbesitzern, die zunehmend in Sicherheitspersonal investieren. Die Hintergründe der Tat bleiben vorerst unklar. War es ein spontaner Gewaltausbruch oder gab es eine Vorgeschichte? Der Staatsschutz wurde eingeschaltet, prüft aber noch, ob politische Motive vorliegen. Die meisten Opfer waren zwischen 20 und 34 Jahre alt – Menschen, die einfach nur feiern wollten.
In unserer Gesellschaft rücken Fragen zur öffentlichen Sicherheit wieder in den Fokus. Wie schützen wir offene Räume, ohne sie zu Festungen zu machen? Der Bielefelder Vorfall zeigt, wie dünn der Firnis der Sicherheit manchmal ist. Und doch leben wir weiter, gehen aus, treffen Freunde – mit einem neuen Bewusstsein für die Zerbrechlichkeit unseres Alltags.