Die Spur führte nach Essen. Was am Bahnhof Bielefeld begann, endete hier in unserer Stadt. Nach dem erschreckenden Messerangriff auf eine 26-jährige Frau kam der entscheidende Hinweis aus unserer Nachbarschaft. Der mutmaßliche Täter, ein 30-jähriger Mann aus Syrien, konnte nach Angaben der Polizei in einer Essener Flüchtlingsunterkunft festgenommen werden.
Die Tat ereignete sich bereits am 10. November gegen 21 Uhr am Bielefelder Hauptbahnhof. Ohne Vorwarnung soll der Mann der jungen Frau in den Hals gestochen haben. Was mich besonders erschüttert: Das Opfer kannte den Angreifer nicht. Eine zufällige Begegnung mit schrecklichen Folgen. Die Frau wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, schwebt aber glücklicherweise nicht mehr in Lebensgefahr.
«Wir konnten den Tatverdächtigen dank aufmerksamer Zeugen identifizieren», erklärte mir Polizeisprecher Michael Kötter. Nach intensiver Fahndung führte die Spur nach Essen. Ich erinnere mich noch gut an den Schock, als die Nachricht der Tat durch die Medien ging. Solche Vorfälle verunsichern uns alle. In meinem Bekanntenkreis diskutieren wir seit Tagen über das Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen versuchten Mordes. Der Verdächtige befindet sich in Untersuchungshaft. Was bleibt, sind Fragen nach dem Warum und die Hoffnung auf vollständige Genesung des Opfers. Und vielleicht auch die Erkenntnis, wie wichtig aufmerksame Mitmenschen für unsere Sicherheit sein können.