Der Moment, in dem die Nachricht durch unsere Redaktionsräume ging, bleibt unvergesslich. Die Meldung über den schrecklichen Messerangriff in Bielefeld hatte uns alle erschüttert. Ein 20-jähriger Mann auf dem Heimweg vom Feiern wurde brutal niedergestochen.
Nun meldet die Polizei einen Ermittlungserfolg. Der Tatverdächtige, ein 29-jähriger Syrer, wurde in einer Flüchtlingsunterkunft festgenommen. Die Behörden konnten ihn durch intensive Ermittlungsarbeit und Zeugenaussagen identifizieren. Besonders erschütternd: Das Opfer kannte den mutmaßlichen Täter nicht. Es handelte sich offenbar um eine zufällige Begegnung, die in schockierende Gewalt mündete.
«Solche Taten verunsichern die Bevölkerung zutiefst», erklärt Kriminologe Prof. Dr. Thomas Feltes. «Sie erschüttern unser Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum.» Als ich gestern durch die Bielefelder Innenstadt ging, spürte ich diese Verunsicherung bei vielen Gesprächen. Eine Verkäuferin erzählte mir, sie würde abends jetzt lieber mit dem Taxi nach Hause fahren.
Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren. Die Staatsanwaltschaft prüft das Motiv und weitere Hintergründe. Der Fall wirft erneut Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Raum auf. Gleichzeitig mahnen Experten zur Besonnenheit. In unserer aufgeheizten Debattenkultur brauchen wir mehr denn je faktenbasierte Diskussionen statt emotionaler Schnellschlüsse.