Am Sonntagabend eskalierte ein Streit zwischen zwei Männern im Essener Stadtteil Freisenbruch. Im Bergmannsfeld wurde ein 32-Jähriger durch mehrere Messerstiche schwer verletzt. Die Polizei rückte gegen 21:30 Uhr mit einem Großaufgebot aus, nachdem Anwohner den Notruf gewählt hatten. Nach Polizeiangaben gab es im vergangenen Jahr bereits 17 ähnliche Vorfälle in diesem Viertel.
Der Verletzte wurde mit Stichverletzungen am Oberkörper ins Universitätsklinikum gebracht. Er schwebt derzeit nicht in Lebensgefahr. Der Tatverdächtige, ein 28-jähriger Mann, konnte noch am Tatort festgenommen werden. Die Spurensicherung arbeitete bis spät in die Nacht. «Wir ermitteln wegen gefährlicher Körperverletzung und klären nun die genauen Hintergründe des Streits«, erklärte Polizeisprecher Martin Wilke. Ersten Erkenntnissen zufolge kannten sich die beiden Männer. Was den Streit auslöste, bleibt unklar.
Anwohner des Bergmannsfelds zeigen sich besorgt. «Das ist eine ruhige Gegend, aber in letzter Zeit häufen sich solche Vorfälle», berichtet Nachbarin Gisela Kramer (67). Die Straßen rund um den Tatort wurden stundenlang abgesperrt. Als langjährige Beobachterin dieser Nachbarschaft fällt mir auf, wie sehr solche Ereignisse das Sicherheitsgefühl im sonst beschaulichen Freisenbruch erschüttern.
Die Polizei Essen hat eine Sonderkommission eingerichtet, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Bürgermeister Thomas Kufen kündigte verstärkte Präsenz in den kommenden Wochen an. Die Frage bleibt: Wie kann das einst als familienfreundlich geltende Bergmannsfeld seinen Ruf wiederherstellen?