In Essen eskalierte gestern Abend ein Streit zwischen zwei Männern in einer Wohnung im Stadtteil Altenessen. Ein 37-Jähriger wurde dabei durch Messerstiche schwer verletzt. Die Polizei nahm einen 33-jährigen Tatverdächtigen noch am Tatort fest. Nach Angaben der Essener Polizei stieg die Zahl der Messerangriffe im Stadtgebiet im letzten Jahr um knapp 15 Prozent.
Der Vorfall ereignete sich gegen 21:30 Uhr in einem Mehrfamilienhaus an der Altenessener Straße. Nachbarn alarmierten die Polizei, nachdem sie laute Schreie gehört hatten. «Der Streit begann vermutlich wegen Geldschulden und artete dann völlig aus«, erklärte Polizeisprecher Peter Müller. Das Opfer erlitt Stichverletzungen am Oberkörper und wurde ins Universitätsklinikum gebracht. Sein Zustand ist mittlerweile stabil. Der Tatverdächtige leistete bei seiner Festnahme keinen Widerstand. Die Spurensicherung war bis spät in die Nacht im Einsatz. Bei meinem Eintreffen standen noch immer geschockte Anwohner vor dem Haus. Viele klagten über zunehmende Spannungen in der Nachbarschaft.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung. Beide Männer waren der Polizei bereits vorher bekannt. Für Anwohner richtet die Stadt eine Beratungsstelle ein. Dieser Vorfall reiht sich in eine beunruhigende Entwicklung ein – die stillen Konflikte hinter verschlossenen Türen werden immer häufiger sichtbar.