Die Polizeifahndung nach einem 13-jährigen Schüler läuft in Berlin-Spandau weiter auf Hochtouren. Der Junge hatte gestern an der Christian-Morgenstern-Grundschule einen gleichaltrigen Mitschüler mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der vierte Messervorfall an Berliner Schulen in diesem Jahr.
«Er hat plötzlich zugestochen und ist abgehauen», berichtet ein Augenzeuge. Die Verletzungen des Opfers waren so schwerwiegend, dass eine Notoperation durchgeführt werden musste. Der Zustand des Jungen ist mittlerweile stabil. Die Schulgemeinschaft steht unter Schock. Bezirksstadtrat Gregor Kempert erklärte: «Wir haben sofort ein Krisenteam mit Schulpsychologen eingerichtet, um Schüler und Lehrkräfte zu unterstützen.»
Die Hintergründe der Tat bleiben unklar. Ersten Ermittlungen zufolge gab es bereits Konflikte zwischen den Schülern. Wer in der Spandauer Schullandschaft arbeitet, weiß um die zunehmenden Spannungen unter Heranwachsenden. Die Waffenverbotszone am nahegelegenen Bahnhof zeigt die Problematik im Bezirk.
Die Schule bleibt heute geöffnet, der Unterricht findet in Begleitung von Schulpsychologen statt. Die Polizei hat ihre Präsenz erhöht. Dieser Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit an Schulen und zur Gewaltprävention auf. Klar ist: Berlin braucht wirksame Antworten auf die steigende Jugendgewalt.