Erneut erschüttert ein Messerangriff die Hamburger Innenstadt. Am späten Freitagabend wurde ein 20-jähriger Mann in der Nähe des Hauptbahnhofs schwer verletzt. Laut Polizeistatistik ist dies bereits der siebte Vorfall mit Messern im Bahnhofsumfeld seit Jahresbeginn.
Der Angriff ereignete sich gegen 23:30 Uhr an der Kreuzung Steintorwall/Kurt-Schumacher-Allee. Zwei Männer gerieten in Streit, der schnell eskalierte. Der Täter stach mehrmals auf sein Opfer ein und flüchtete. Ersthelfer versorgten den Verletzten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte. «Die Wunden im Oberkörperbereich waren lebensbedrohlich, aber die schnelle Hilfe hat Schlimmeres verhindert», erklärte Oberkommissar Frank Richter.
Anwohner zeigen sich beunruhigt. Karin Schmidt vom Bürgerverein Hauptbahnhof betont: «Die Sicherheitslage hat sich spürbar verschlechtert. Wir fordern verstärkte Polizeipräsenz.» Als regelmäßige Pendlerin bemerke ich selbst, wie viele Menschen den Bereich nach Einbruch der Dunkelheit meiden.
Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach dem Täter. Videoaufnahmen werden ausgewertet und Zeugen befragt. Hamburgs Innensenator kündigte für kommende Woche ein Sicherheitskonzept für das Bahnhofsviertel an. Die steigende Zahl der Messerangriffe wirft die Frage auf, ob das Sicherheitsgefühl vieler Hamburger noch mit der Realität ihrer Stadt übereinstimmt.