Ein blutiger Zwischenfall erschütterte gestern Abend Hamburg-Wandsbek. Ein 43-jähriger Mann wurde durch mehrere Messerstiche lebensgefährlich verletzt. Die Polizei rückte gegen 20:30 Uhr mit einem Großaufgebot zum Tatort in der Wandsbeker Chaussee aus, wo sie den Schwerverletzten fanden.
Der Verletzte wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, wo er notoperiert werden musste. Nach Angaben der Mordkommission schwebt er weiterhin in Lebensgefahr. Die Beamten nahmen einen 26-jährigen Tatverdächtigen in der Nähe des Tatorts fest. Laut Zeugenaussagen soll ein Streit zwischen den beiden Männern eskaliert sein. «Wir untersuchen jetzt das genaue Tatmotiv und den Hergang des Vorfalls», erklärte Polizeisprecher Michael Sörensen.
Im Stadtteil Wandsbek herrscht Verunsicherung. Ich sprach mit mehreren Anwohnern, die die zunehmende Gewalt im Viertel beklagen. Die Polizeistatistik zeigt: Die Zahl der Messerangriffe in Hamburg stieg im letzten Jahr um fast 12 Prozent. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen und sucht nach weiteren Zeugen. Besonders die Videoaufnahmen umliegender Geschäfte könnten wertvolle Hinweise liefern.
Die Staatsanwaltschaft wird heute entscheiden, ob gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl erlassen wird. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Sicherheit im öffentlichen Raum auf. «Manche trauen sich abends gar nicht mehr raus», berichtet Kioskbesitzer Ali Demirci, dessen Laden nur wenige Meter vom Tatort entfernt liegt.