In St. Georg kam es am Mittwochabend zu einem erschreckenden Vorfall. Ein 53-jähriger Mann wurde gegen 22:40 Uhr in der Nähe des Hauptbahnhofs durch Messerstiche schwer verletzt. Die Hamburger Polizei hat einen Zeugenaufruf gestartet, da vom Täter bislang jede Spur fehlt. Laut Kriminalstatistik ist die Zahl der Messerangriffe im Bahnhofsviertel im letzten Jahr um 17 Prozent gestiegen.
Der Verletzte wurde von Passanten am Steindamm gefunden und umgehend versorgt. Rettungskräfte brachten ihn mit mehreren Stichwunden ins Krankenhaus, wo er notoperiert werden musste. «Der Zustand des Opfers ist inzwischen stabil, aber er konnte noch keine detaillierten Angaben zum Tathergang machen», erklärt Polizeisprecherin Sandra Müller. Die Ermittlungen werden durch die Sonderkommission «Messer» geführt, die seit dem Frühjahr verstärkt im Einsatz ist.
Als langjährige Beobachterin des Viertels fällt mir auf, dass trotz erhöhter Polizeipräsenz die Sicherheitslage in den Abendstunden angespannt bleibt. Anwohner berichten von zunehmender Verunsicherung. Der Bezirksamtsleiter von Hamburg-Mitte, Ralf Meyer, fordert: «Wir brauchen mehr als nur reaktive Maßnahmen, sondern ein umfassendes Sicherheitskonzept für St. Georg.»
Die Polizei bittet Personen, die am Mittwochabend im Bereich Steindamm verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich umgehend zu melden. Jeder Hinweis könnte entscheidend sein. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Debatte um Waffenverbotszonen, die seit Monaten in der Hansestadt geführt wird. Die Anwohner hoffen nun auf schnelle Aufklärung und mehr Sicherheit in ihrem Viertel.