Die Hamburger Polizei hat gestern die psychiatrische Unterbringung einer 23-jährigen Frau beantragt, die am Dienstagnachmittag drei Menschen mit einem Messer verletzt hatte. Der Vorfall ereignete sich gegen 16:30 Uhr im Stadtteil Barmbek-Nord, wo laut Polizeistatistik die Gewaltkriminalität im letzten Jahr um 12 Prozent gestiegen ist.
Die Frau attackierte zunächst eine 45-jährige Passantin und kurz darauf zwei weitere Personen auf offener Straße. Alle drei Opfer erlitten Schnittwunden, schweben aber nicht in Lebensgefahr. Zeugen alarmierten sofort die Polizei, die die Täterin noch am Tatort festnehmen konnte. «Die ersten Ermittlungen deuten auf eine psychische Erkrankung als Tatursache hin«, erklärte Polizeisprecherin Maren Fischer. Ein terroristischer Hintergrund wurde ausgeschlossen. Als langjährige Beobachterin der Hamburger Sicherheitslage fällt mir auf, dass die Barmbeker besonders beunruhigt sind – der Stadtteil galt bisher als relativ sicher.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein psychiatrischer Gutachter soll die Frau heute untersuchen. Anwohner zeigen sich betroffen, aber die Stimmung bleibt besonnen. Die Polizei hat ihre Präsenz im Viertel vorübergehend verstärkt. Weitere Informationen können im Hamburger Polizeibericht nachgelesen werden.