Die Sicherheitslage am Hamburger Hauptbahnhof hat sich gestern dramatisch zugespitzt. Ein 28-jähriger Mann verletzte zwölf Personen mit einem Messer, bevor Bundespolizisten ihn überwältigen konnten. Nach Angaben der Polizei Hamburg wurden allein im vergangenen Jahr über 4.000 Straftaten im Umfeld des Bahnhofs registriert.
Der Täter, ein polizeibekannter Mann aus Syrien, stach scheinbar wahllos auf Passanten ein. Die Verletzten, darunter drei Frauen und neun Männer, erlitten überwiegend Schnitt- und Stichverletzungen an Armen und Oberkörper. «Wir können von Glück reden, dass niemand lebensgefährlich verletzt wurde«, erklärt Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Ein 18-jähriger Schüler berichtet: «Plötzlich rannten alle weg, es war wie im Horrorfilm.»
Als regelmäßige Berichterstatterin am Hauptbahnhof beobachte ich seit Monaten die angespannte Situation rund um den Drogenhandel und die steigende Gewaltbereitschaft. Die Bundespolizei hat ihre Präsenz zuletzt deutlich erhöht, konnte diesen Vorfall jedoch nicht verhindern. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen auf Hochtouren.
Die Attacke erschüttert das Sicherheitsgefühl vieler Hamburger erneut. Der Senat hat für kommende Woche einen Sicherheitsgipfel angekündigt. Während die Politik nach Lösungen sucht, bleibt die bange Frage: Wie kann man einen der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt wieder sicher machen?