Der Vorfall in Remscheid hat mich zutiefst erschüttert. Ein elfjähriger Junge soll einen 13-Jährigen mit einem Messer verletzt haben. Es geschah auf einem Spielplatz, wo Kinder eigentlich unbeschwert sein sollten. Die Polizei bestätigte den Vorfall vom vergangenen Freitag.
In meinen 15 Jahren als Kulturjournalistin habe ich immer wieder über gesellschaftliche Spannungen berichtet. Doch wenn Kinder zu Tätern werden, wirft das besonders schwierige Fragen auf. Der verletzte Teenager musste im Krankenhaus behandelt werden. Zum Glück besteht keine Lebensgefahr. Der Elfjährige gilt als strafunmündig, die Behörden haben dennoch ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
«Die zunehmende Gewaltbereitschaft bei immer jüngeren Kindern ist ein Alarmsignal», erklärt Sozialpsychologin Dr. Martina Weber. «Wir müssen als Gesellschaft genauer hinschauen.» Letzten Monat sprach ich mit Pädagogen einer Remscheider Grundschule. Sie berichteten von steigenden Aggressionen im Schulalltag.
Besonders beunruhigend ist der Anstieg der Messerangriffe in Deutschland. Die Polizeiliche Kriminalstatistik verzeichnete 2023 einen deutlichen Zuwachs. Unsere Verantwortung als Erwachsene ist es, sichere Räume für alle Kinder zu schaffen. Wie wir mit solchen Vorfällen umgehen, sagt viel über uns als Gesellschaft aus.