Im Münchner Stadtteil Neuperlach hat ein Polizeieinsatz am Dienstagabend ein tragisches Ende genommen. Eine 27-jährige Frau griff mehrere Passanten mit einem Messer an und wurde daraufhin von Polizeibeamten erschossen. Die Kriminalstatistik zeigt, dass Messerangriffe in München im vergangenen Jahr um fast 15 Prozent zugenommen haben.
Die Einsatzkräfte wurden gegen 19:30 Uhr alarmiert, nachdem die Frau auf dem Vorplatz eines Einkaufszentrums mehrere Menschen bedroht hatte. Vor Ort trafen die Beamten auf eine hochaggressive Person, die trotz mehrfacher Aufforderung ihr Messer nicht ablegte. «Die Situation eskalierte innerhalb weniger Sekunden», berichtet Polizeisprecher Martin Schneider. «Unsere Kollegen mussten Schusswaffen einsetzen, als die Frau auch auf sie losging.» Zwei Passanten wurden durch Messerstiche verletzt, schweben aber nicht in Lebensgefahr.
Der Vorfall hat die Anwohner erschüttert. «Hier treffen sich nachmittags immer viele junge Leute und Familien mit Kindern», erzählt mir eine Kioskbesitzerin, die den Polizeieinsatz mitansah. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar. Spezialkräfte des Landeskriminalamts haben die Ermittlungen übernommen, wie bei jedem Schusswaffeneinsatz der Polizei mit Todesfolge.
Die Tragödie wirft Fragen zur psychischen Gesundheitsversorgung auf. Die Stadt München kündigte an, den Ausbau von Kriseninterventionsdiensten zu beschleunigen. Für Anwohner und Zeugen wurde ein psychologisches Betreuungsangebot eingerichtet. Die Sicherheit im öffentlichen Raum bleibt ein sensibles Thema, das weit über diesen schockierenden Einzelfall hinausreicht.