Der gestrige Messerangriff in Berlin-Zehlendorf hat den sonst ruhigen Stadtteil zutiefst erschüttert. Ein 45-jähriger Mann wurde gegen 18:30 Uhr auf offener Straße niedergestochen und erlag später seinen Verletzungen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot von über 20 Einsatzwagen an. Im vergangenen Jahr verzeichnete Berlin insgesamt 3.476 Messerangriffe, ein Anstieg um 8 Prozent.
Die Bluttat ereignete sich auf der Argentinischen Allee nahe dem S-Bahnhof Zehlendorf. Zeugen berichteten von einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen, die plötzlich eskalierte. Der mutmaßliche Täter, ein 38-jähriger Mann, wurde noch am Tatort festgenommen. Die Polizei stellte die Tatwaffe sicher.
«So etwas passiert hier eigentlich nicht», sagt Monika Weber, Inhaberin eines nahegelegenen Cafés. «Wir sind alle geschockt.» Auch andere Anwohner zeigen sich fassungslos. Der Kiez gilt eigentlich als einer der sichersten in Berlin. Als ich heute Morgen vor Ort war, legten bereits einige Menschen Blumen nieder.
Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen und sucht nach dem Motiv. Ersten Erkenntnissen zufolge kannten sich Opfer und Täter. Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg bezeichnete den Vorfall als «tragische Ausnahme» und kündigte verstärkte Präsenz von Sicherheitskräften an.
Die Tragödie wirft ein Schlaglicht auf die wachsende Problematik von Messerangriffen in der Hauptstadt. Während die Statistik beunruhigt, zeigt die Betroffenheit der Zehlendorfer auch, wie sehr solche Gewalttaten das Sicherheitsgefühl einer ganzen Gemeinschaft erschüttern können.