In Hamburg-Barmbek sorgt eine brutale Messerattacke für Entsetzen. Ein 29-jähriger Mann verletzte gestern Abend auf dem Weg zum U-Bahnhof fünf Passanten, zwei davon schwer. Die Polizei konnte den Täter kurz nach der Tat festnehmen. Laut Statistik der Polizeibehörde ist dies bereits der siebte Messerangriff in diesem Stadtbezirk seit Jahresbeginn.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der Täter, ein polizeibekannter Mann aus dem Stadtteil, attackierte scheinbar wahllos Passanten auf der Fuhlsbüttler Straße. «Wir prüfen derzeit alle Hintergründe, insbesondere die psychische Verfassung des Verdächtigen», erklärt Polizeisprecherin Katja Mehring. Eine terroristische Motivation schließen die Ermittler nach ersten Erkenntnissen aus. Zeugenaussagen deuten auf einen verwirrten Geisteszustand des Angreifers hin.
Die Polizei sicherte am Tatort zahlreiche Spuren und vernahm über zwanzig Zeugen. Die Geschäfte rund um den Bahnhof blieben heute zunächst geschlossen. Als gebürtige Barmbeker weiß ich, wie sehr solche Vorfälle das Sicherheitsgefühl im sonst so lebendigen Viertel erschüttern.
Der Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz kündigte verstärkte Präsenz von Sicherheitskräften an. «Wir werden alles tun, um das Sicherheitsgefühl der Bürger wiederherzustellen.» Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung. In den kommenden Tagen wird eine Sonderkommission den Fall weiter untersuchen. Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie schnell der Alltag einer Nachbarschaft aus den Fugen geraten kann.