Die Bühne bebte gestern Abend im ausverkauften Wilhelmshöhe-Saal in Menden. Michael Mittermeier, der bayerische Komiker mit dem scharfen Blick fürs Absurde, brachte 500 Menschen zum Lachen – und zum Nachdenken. «Politik schaue ich wie andere Pornos», witzelte er und traf damit einen Nerv beim Publikum, das in diesen polarisierenden Zeiten dankbar für seine humorvolle Einordnung schien.
Der 58-jährige Kabarettist nahm in seinem Programm «Mittermeier» kein Blatt vor den Mund. Mit typisch bayerischem Schmäh sezierte er aktuelle Themen vom Rechtsruck in Europa bis zu den kommenden US-Wahlen. «Die Dummheit kriegt immer mehr Follower«, bemerkte er trocken. Zwischendurch schwenkte er zu persönlicheren Geschichten – etwa über seine Erfahrungen als Vater einer erwachsenen Tochter oder seine Begegnungen mit dem Älterwerden.
Als ich ihn nach der Show kurz sprechen konnte, verriet er mir: «Humor ist heute wichtiger denn je. Er hilft uns, mit den Absurditäten unserer Zeit klarzukommen.» Das spürte man auch im Publikum. Die Menschen lachten befreit, besonders bei seinen Parodien auf Donald Trump und Markus Söder. Seine Mimik und Gestik sprachen dabei Bände.
Die Veranstaltung in der Wilhelmshöhe zeigte wieder einmal, wie Humor verschiedenste Menschen verbinden kann. Jung und Alt saßen Seite an Seite, vereint im Lachen. In Zeiten gesellschaftlicher Spaltung ein kleines Wunder – und vielleicht genau das, was wir jetzt am dringendsten brauchen: Gemeinsam lachen, statt gegeneinander zu kämpfen.