Article – In Frankfurt schlagen die Mietpreise weiter Alarm. Beinahe 40 Prozent aller neuen Mietverträge überschreiten die gesetzlich zulässige Grenze, wie eine aktuelle Untersuchung der städtischen Wohnungsbehörde zeigt. Besonders betroffen sind die Stadtteile Westend, Nordend und Bornheim, wo Mieter durchschnittlich 18 Euro pro Quadratmeter zahlen – oft deutlich mehr als erlaubt.
«Viele Frankfurter wissen nicht, dass sie zu viel bezahlen», erklärt Marion Schmitz vom Mieterschutzbund. Die Stadt bietet nun kostenlose Beratungen im Amt für Wohnungswesen an. Dort können Mietverträge geprüft und mögliche Überhöhungen aufgedeckt werden. Seit Januar haben bereits über 300 Bürger dieses Angebot genutzt. Bei einem kürzlichen Beratungstermin beobachtete ich lange Warteschlangen – ein deutliches Zeichen für den wachsenden Bedarf.
Die rechtliche Lage ist eindeutig: Vermieter dürfen maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete verlangen. Bei Verstößen können Mieter zu viel gezahlte Beträge zurückfordern. «Wir helfen bei der Durchsetzung dieser Ansprüche», betont Wohnungsdezernent Julian Weber. Für viele Frankfurter könnte dies monatliche Einsparungen von 100 bis 400 Euro bedeuten.
Die Initiative zeigt bereits Wirkung. Mehrere Immobiliengesellschaften haben ihre Mietpreise angepasst. Für die Zukunft plant die Stadt ein Online-Portal, das Mietern schnell Auskunft über faire Preise gibt. Der Kampf um bezahlbaren Wohnraum bleibt jedoch eine der größten Herausforderungen für die Mainmetropole.