Erschütterung in Barmbek: Ein 43-jähriger Mann wurde gestern tot in seiner Wohnung an der Fuhlsbüttler Straße aufgefunden. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus, wie Hauptkommissar Berger mitteilte. «Wir haben deutliche Spuren eines Kampfes vorgefunden», so der Ermittler. Nach ersten Erkenntnissen stieg die Kriminalität im Stadtteil Barmbek in den letzten sechs Monaten um knapp 12 Prozent.
Der Verstorbene, ein langjähriger Anwohner und Betreiber eines kleinen Kiosks am Bahnhof Barmbek, war in der Nachbarschaft beliebt. «Er hatte für jeden ein nettes Wort übrig», berichtet eine sichtlich mitgenommene Nachbarin. Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise. Besonderes Augenmerk liegt auf den Stunden zwischen 22 Uhr und Mitternacht. In dieser Zeit will ein Anwohner Streitgeräusche gehört haben.
Bürgermeister Tschentscher zeigte sich betroffen und kündigte verstärkte Polizeipräsenz an. Die Barmbeker Initiative für mehr Sicherheit fordert schon lange bessere Beleuchtung in Nebenstraßen. Als ich gestern Abend vor Ort war, versammelten sich bereits dutzende Menschen zu einer spontanen Mahnwache. Die Stimmung war gedrückt, viele kannten das Opfer persönlich.
Die Betroffenheit in Barmbek sitzt tief. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, rückt die Nachbarschaft zusammen. Für morgen ist eine Gedenkveranstaltung am Bert-Kaempfert-Platz geplant. Der Fall erinnert uns daran, wie schnell das Sicherheitsgefühl in einem sonst so lebenswerten Stadtteil erschüttert werden kann. Mehr Informationen gibt es beim Polizeilichen Lagedienst Hamburg.