Die Bevölkerung Münchens wächst weiter und wird gleichzeitig älter. Laut dem aktuellen Demografiebericht der Landeshauptstadt werden bis 2045 etwa 1,87 Millionen Menschen in München leben – rund 170.000 mehr als heute. Besonders auffällig: Der Anteil der über 65-Jährigen wird von derzeit 18 auf 22 Prozent steigen.
Die Entwicklung verläuft jedoch nicht gleichmäßig über das Stadtgebiet. Während Stadtteile wie Aubing-Lochhausen-Langwied und Freiham durch Neubaugebiete deutlich wachsen und vergleichsweise jung bleiben, altern etablierte Viertel wie Bogenhausen und Schwabing-West überdurchschnittlich. «Wir müssen die Infrastruktur entsprechend anpassen», erklärt Stadtrat Sebastian Weisenburger. Das betrifft vor allem Pflegeeinrichtungen und barrierefreien Wohnraum.
Bei meinen Gesprächen mit Anwohnern in Neuperlach spüre ich die gemischten Gefühle. Einerseits freut man sich über neue Nachbarn, andererseits wächst die Sorge um bezahlbaren Wohnraum. Gleichzeitig entstehen in wachsenden Vierteln wie Freiham moderne Bildungseinrichtungen, während in anderen Stadtteilen der Bedarf an Seniorenbegegnungsstätten steigt.
München bleibt im Kern eine junge Stadt. Das Durchschnittsalter steigt zwar auf 43,8 Jahre, liegt damit aber immer noch unter dem bundesweiten Durchschnitt. Die Stadt plant bereits jetzt quartiersbezogene Konzepte, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse zu reagieren. Für uns Münchner bedeutet das: Die Stadt verändert ihr Gesicht, behält aber ihren Charakter.