Der Münchner Stadtrat steht vor einer harten Entscheidung. Die Landeshauptstadt muss im kommenden Jahr eine Finanzlücke von rund 900 Millionen Euro schließen. Laut Kämmerei fehlt dieses Geld, um alle geplanten Projekte umzusetzen und laufende Kosten zu decken.
Die Situation ist ernst. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) spricht von «notwendigen, aber schmerzhaften Einschnitten» in allen Bereichen. Bereits jetzt wurden Ausgaben für Kultur, Sport und soziale Einrichtungen auf den Prüfstand gestellt. «Wir müssen abwägen, was wirklich unverzichtbar ist», erklärt Stadtkämmerer Christoph Frey. Ein vollständiger Sparkurs könnte München hart treffen. Besonders für Familien könnten steigende Gebühren bei Kitas und Freizeitangeboten spürbar werden.
Als ich letzte Woche durch Schwabing lief, sah ich bereits die Sorgenfalten bei Kulturschaffenden. Das Streetlife Festival, ein beliebtes Stadtfest, könnte ebenso betroffen sein wie kleinere Theaterprojekte.
Die Diskussion über mögliche Steuererhöhungen oder neue Schulden läuft auf Hochtouren. Im Februar soll der endgültige Haushaltsplan verabschiedet werden. Eines scheint sicher: Das München von morgen wird sparen müssen. Die Frage ist nur wo und wie stark.