Im Münchner Stadtteil Hadern kam es am Freitag zu einer schrecklichen Familientragödie. Ein 24-jähriger Mann erstach seine 76-jährige Verwandte in deren Wohnung. Nach Angaben der Polizei München ist die Zahl der Messerangriffe im Stadtgebiet im vergangenen Jahr um fast 15 Prozent gestiegen.
Die Tat ereignete sich am Freitagvormittag in einem Mehrfamilienhaus. Nachbarn alarmierten die Polizei, nachdem sie laute Schreie gehört hatten. Als die Beamten eintrafen, fanden sie die Seniorin mit mehreren Stichwunden. Der Rettungsdienst konnte nur noch den Tod feststellen. «Wir haben den Tatverdächtigen noch am Tatort festnehmen können», erklärte Polizeisprecher Thomas Müller. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Das Motiv bleibt bislang unklar. Die Familie war in der Nachbarschaft als ruhig und unauffällig bekannt. Ich selbst habe bei einem Besuch vor Ort bemerkt, wie fassungslos die Anwohner waren.
Die Polizei bittet Zeugen, die Hinweise geben können, sich zu melden. In den kommenden Tagen wird der Tatverdächtige dem Haftrichter vorgeführt. Dieser Fall zeigt erneut, wie wichtig mehr Präventionsarbeit bei häuslicher Gewalt ist – auch wenn die Münchner Sicherheitslage im bundesweiten Vergleich noch immer relativ gut dasteht.