Die Brudermühlbrücke im Münchner Süden erlebt eine beeindruckende Verwandlung. Über 80 Künstler haben am vergangenen Wochenende ihre kreativen Spuren auf den Betonwänden unter der Brücke hinterlassen. Rund 2.500 Besucher bestaunten das bunte Spektakel beim jährlichen Streetart-Festival.
Zwischen Sprühdosen-Nebel und Beats verwandelten die Künstler graue Flächen in lebendige Kunstwerke. «Die Brücke ist ein legaler Ort für Graffiti und bietet Raum für künstlerischen Ausdruck», erklärt Sebastian Pohl vom Kulturverein Positive Propaganda. Die Motive reichen von detaillierten Porträts bis zu abstrakten Kompositionen und politischen Statements. Besonders beeindruckend: Ein überlebensgroßes Porträt einer jungen Frau, das durch seine fotorealistische Qualität hervorsticht. Als Münchnerin kenne ich die Entwicklung der Brudermühlbrücke seit Jahren – sie hat sich vom unscheinbaren Isarübergang zum echten Kulturhotspot entwickelt.
Die Transformation der Brücke stärkt das Gemeinschaftsgefühl im Viertel spürbar. Der Bezirksausschuss unterstützt das Projekt mit 5.000 Euro für Material und Organisation. «Im Herbst planen wir weitere Aktionen», verrät Pohl. Die Brudermühlbrücke beweist eindrucksvoll, wie urbane Kunst Betonwüsten in lebendige Begegnungsorte verwandeln kann.