In München brodelt die Diskussion. Eine aktuelle Studie des Reiseportals Preply setzt die bayerische Landeshauptstadt auf den letzten Platz im weltweiten Freundlichkeitsranking. Von 38 untersuchten Metropolen landete München auf dem unrühmlichen letzten Platz. Über 1.500 Stadtbewohner wurden zu ihren Erfahrungen befragt.
Die Münchner reagieren mit Unverständnis. «Diese Umfrage spiegelt nicht die Realität unserer Stadt wider», erklärt Tourismusdirektor Klaus Weber. Besonders in Kategorien wie «im Restaurant Danke sagen» und «Fremden helfen» schnitt die Isarmetropole schlecht ab. Auch die hohen Lebenshaltungskosten könnten die Stimmung beeinflussen, vermuten Experten. Bei meinen Gesprächen auf dem Viktualienmarkt zeigten sich viele Einheimische überrascht. «Wir sind vielleicht zurückhaltend, aber nicht unfreundlich», meint Marktfrau Gerda Huber.
Die Umfragemethodik steht in der Kritik. Kulturwissenschaftler weisen auf regionale Unterschiede im Verständnis von Höflichkeit hin. Die Stadt München plant nun eine Imagekampagne für mehr Gastfreundschaft. Vielleicht braucht es nur einen Moment, um hinter der bayerischen Reserviertheit die echte Münchner Herzlichkeit zu entdecken.