Der Münchner Wohnungsmarkt zeigt erste Entspannungszeichen, wie aktuelle Zahlen des Immobilienverbands Deutschland belegen. Die Mietpreise stiegen im letzten Quartal nur um 1,2 Prozent – der geringste Anstieg seit fünf Jahren. Besonders in Stadtteilen wie Neuhausen und Sendling verzeichneten Makler erstmals längere Vermietungszeiten.
«Die Nachfrage bleibt zwar hoch, aber wir sehen eine leichte Abkühlung», erklärt Maria Hofmann vom Mieterverein München. Die Stadt reagiert mit neuen Maßnahmen. Der Stadtrat beschloss gestern ein erweitertes Förderprogramm für Wohnungsbaugenossenschaften. Als Münchner Journalistin beobachte ich seit Jahren, wie selbst gutverdienenende Familien an den Stadtrand ziehen müssen.
Parallel bereitet sich München auf die IAA 2024 vor. Die Polizei kündigte ein verstärktes Sicherheitskonzept an. Nach den Protesten von 2023 werden über 4000 Beamte im Einsatz sein. «Wir respektieren das Demonstrationsrecht, setzen aber klare Grenzen bei Sachbeschädigung», betonte Polizeipräsident Thomas Weber. Die Sperrzone um das Messegelände wird erweitert.
Die Stadtgesellschaft blickt gespannt auf die kommenden Monate. Während der Wohnungsmarkt vorsichtige Hoffnung macht, sorgen die angekündigten Großdemonstrationen zur IAA für Diskussionen. München zeigt wieder einmal seine zwei Gesichter: wirtschaftlich erfolgreich, aber sozial herausfordernd.